Couperose ist eine chronische Hautkrankheit, die zu Rötungen im Gesicht und seltener auch im Dekolletee führt.
Obwohl die Erkrankung gesundheitlich unbedenklich ist, führt sie bei Betroffenen aufgrund der optischen Veränderungen häufig zu Unwohlsein. Unbehandelt können sich die Symptome verschlimmern und zu weiteren Einschränkungen führen.
Der Begriff “Couperose”
Der Begriff Couperose kommt aus dem Französischen und wird mit Kupferrose oder Kupferfinne übersetzt. Das ist auf das Krankheitsbild zurückzuführen, bei dem sich feinste Äderchen im Gesicht als Reaktion auf bestimmte Trigger erweitern und bläulich oder rötlich durch die Haut schimmern. Der Fachbegriff hierfür lautet Teleangiektasien.
Symptome
Neben den erweiterten Äderchen, die bei Betroffenen dauerhaft zu sehen sind, ist eine schubartige Errötung der Haut im Gesicht und auch im Dekolletee ein weiteres Symptom. Als Reaktion auf bestimmte Auslöser fangen Betroffene regelrecht zu glühen an, was als Flush oder Flushing bezeichnet wird. Diese Flushs sind häufig mit Hautirritationen wie Juckreiz, Trockenheit und Gereiztheit oder Brennen verbunden. Nach kurzer Zeit klingen die schmerzhaften Begleiterscheinungen in der Regel bis zum nächsten Schub wieder ab.
Besonders zu Beginn ist die Erkrankung nur schwer von einer allergischen Überreaktion abzugrenzen, da auch diese plötzlich aufgrund äußerer Umstände auftritt. Für eine eindeutige Diagnose sollte immer der Dermatologe hinzugezogen werden, um Trigger gezielt zu vermeiden und mit den richtigen Pflegeprodukten den Verlauf der Erkrankung abmildern zu können.
Verbreitung
Was ist der Unterschied zwischen Couperose und Rosacea?
Auch Rosacea ist eine chronische Hautkrankheit, die ähnliche, aber noch ausgeprägtere Symptome zeigt. Während die Gesichtshaut bei Kupferfinnen nur gerötet ist, entwickelt sie bei der Rosacea zusätzlich entzündliche, eitrige Pusteln, Papeln und Knötchen, die schmerzhaft sind. Darüber hinaus ist die Haut bei Rosacea-Betroffenen dauerhaft gerötet, während Couperose-Symptome mehr in Schüben auftreten. Die Rosacea verläuft in drei Stadien: – Frühstadium (Rosacea erythematosa-teleangiectatica): Erweiterte Äderchen führen zu einer dauerhaften Rotfärbung von Wangen und Nase, die Haut fühlt sich gereizt und gespannt an. – Fortgeschrittenes Stadium (Rosacea papulopustulosa): Entzündliche Pusteln, Papeln und Knötchen bilden sich im Gesicht, die einer Akne ähneln. Häufig entsteht eine großflächige Schwellung der Haut. – Endstadium (Glandulär-hyperplastische Rosacea): Knollenartige Hautverdickungen besonders an der Nase, genannt Rhinophym, treten auf. Wassereinlagerungen lassen das Gesicht aufgedunsen erscheinen. Zusätzlich gibt es die sogenannte Augenrosacea, bei der Lidränder und die Bindehaut betroffen sind. Eine ärztliche Behandlung ist bei dieser Form unabdingbar. Unter Experten gilt die Couperose-Hautkrankheit als Vorstadium von Rosacea, auch wenn dies noch nicht abschließend geklärt ist. Dennoch sollten Trigger für die diagnostizierten Kupferfinnen ausgemacht und umgangen werden, um eine Entwicklung zur Rosacea-Erkrankung zu vermeiden.
Welche Ursachen gibt es für Couperose?
Experten vermuten eine genetische Ursache, da besonders häufig hellhäutige und rothaarige Menschen betroffen sind. Was genau die chronische Hauterkrankung auslöst, ist jedoch ungeklärt. Bei einigen Betroffenen konnten verstärkt die folgenden Beobachtungen wahrgenommen werden, sodass sie als Ursache in Betracht gezogen werden müssen: – Trockene, fettarme Haut: Die natürliche Hautbarriere ist geschwächt und lässt vermehrt Umweltbestandteile in die Haut eindringen. Auch schädliche Stoffe gelangen so in tiefe Hautschichten und lösen dort eine Immunreaktion aus, die sich durch Rötungen bemerkbar macht. – Erhöhter Befall mit Haarbalgmilben: Viele Menschen tragen diese Parasiten auf der Haut, Couperose- und Rosacea-Betroffene jedoch in besonders hoher Konzentration. Das Krankheitsbild könnte eine abwehrende Reaktion des Immunsystems auf die Milben sein. – Bindegewebs- und Gefäßschwäche: Sie führt dazu, dass sich die Gefäße an den betroffenen Stellen nicht mehr wie sonst zusammenziehen und dauerhaft erweitert bleiben; dies könnte auch eine Erklärung sein, warum Frauen etwas häufiger erkranken. – Bluthochdruck – Psychische Belastungen/Stress – Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes Neben diesen in Frage kommenden Ursachen gibt es einige eindeutig identifizierte Auslöser, auch Trigger genannt, die Flushs hervorrufen und das Krankheitsbild insgesamt verstärken können.
Was ist die richtige Pflege bei Couperose?
Kupferfinnen sind nicht heilbar und können demnach auch nicht gesund gepflegt werden. Wenn Betroffene jedoch auf die richtige Pflege achten, können die Symptome gemildert und der Krankheitsverlauf verlangsamt oder sogar gestoppt werden. Dabei gibt es sowohl Dinge, die unbedingt zu vermeiden sind, als auch solche, die empfohlen werden können.
Allgemeine Pflegehinweise
Unabhängig von den gewählten Pflegeprodukten sollten Couperose-Betroffene die gerötete Haut stets mit lauwarmem, weichem Wasser reinigen, da Temperaturextreme weitere Schübe verursachen können. Auch das Duschen oder Baden sollte maximal bei 36° Celsius erfolgen, um die Haut keinen großen Temperaturschwankungen auszusetzen. Anschließend sollte sie mit einem Handtuch nur vorsichtig trocken getupft werden, denn auch mechanische Einwirkungen reizen die betroffenen Stellen weiter. Aus diesem Grund sind auch Peelings und Gesichtsmassagen eher schädlich: Sie fördern die Durchblutung und stellen darüber hinaus eine mechanische Reizung dar. Nachts sollte die Haut atmen können, weswegen keine oder nur speziell verordnete Pflegeprodukte zum Einsatz kommen sollten. Wie bereits erwähnt wurde, sind UV-Strahlen besonders gefährlich für Betroffene. Deshalb beinhaltet die richtige Couperose-Pflege auch immer einen hohen Lichtschutzfaktor. Zur Abdeckung geröteter Stellen sollte zu einem Make-up mit Grünpigmenten gegriffen werden.
Schädliche Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten
Geeignete Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten
Wie kann man Couperose vorbeugen?
Trigger reduzieren
Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung eines Couperose-Ausbruchs ist die Vermeidung von Auslösern. Essen sollte daher nicht zu stark gewürzt und moderat warm, aber nicht heiß sein. Der Konsum von Alkohol, Tabakwaren und Kaffee sollte wenn überhaupt in kontrolliertem Maße stattfinden. Auch psychischer Stress sollte so weit wie möglich reduziert oder durch therapeutische Hilfe behandelt werden.
Sonnenschutz
Die Sonne trägt allgemein zu einem erhöhten Wohlbefinden bei und hat in Maßen mit der Bildung von Vitamin D im Körper auch eine gesundheitsfördernde Wirkung. Dennoch sind UV-Strahlen besonders gefährlich für die Haut und sorgen für eine vorzeitige Alterung. Sonnenbäder sollten daher nur mit geeigneten Sonnenschutzmitteln und nicht exzessiv genossen werden, um die Schutzfunktion der Haut nicht zu gefährden.
Ernährung
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse sowie reichlich Flüssigkeit, am besten in Form von Wasser oder ungesüßten Tees, trägt maßgeblich zu einer gesunden, widerstandsfähigen Haut bei. Vor allem eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme beeinträchtigt den Feuchtigkeitsgehalt und kann dadurch zu Irritationen und Reizungen führen.
Milde Pflegeprodukte
Zur Vorbeugung einer Couperose-Erkrankung sollte frühzeitig auf eine hautfreundliche, milde Pflegeserie geachtet werden, deren Inhaltsstoffe die Haut nicht belasten. Darüber hinaus sollten Make-up-Rückstände jeden Abend sorgfältig entfernt werden, damit die Haut nachts atmen und sich regenerieren kann. Insgesamt ist eine Couperose-Erkrankung zwar nicht gesundheitsgefährdend, kann aufgrund von Flushs und dauerhaft sichtbarer Äderchen aber zum kosmetischen Problem werden. Außerdem besteht die Gefahr, dass sie als Vorstufe der Rosacea-Hautkrankheit auftritt und sich die Symptome daher verschlimmern könnten. Wer dem vorbeugen möchte, sollte seine Haut schon frühzeitig schonend und mild pflegen, womit nicht nur Hautpflegeprodukte, sondern der gesamte Lebensstil gemeint sind.